Vorwiegend Mädchen und junge Frauen sind im Netz von Einschüchterung, Hass und Gewalt betroffen, vor allem wenn sie sich öffentlich äußern, Stellung beziehen und sich in gesellschaftsrelevante Debatten einbringen. Abwertung aufgrund von stereotypen Rollenbilder, sexistische Witze und Body Shaming erfahren schon junge Mädchen. Diese Phänomene sind aber auch tief verankert in unserem alltäglichen Miteinander. Soziale Medien sind nur ein Spiegel dessen.
Gleichzeitig sind Kinder und Jugendliche immer früher in sozialen Medien oder Spielechats aktiv und haben Lust, Neues zu erfahren und auszuprobieren. Dabei gehen sie oftmals naiv an Sachen heran und können leicht vergessen, dass nicht nur nette Menschen in Social Media unterwegs sind. Sexuelle Kontakte zu Kindern anzubahnen, ist für Pädokriminelle durch das Internet leichter geworden. Sie nutzen große Plattformen genauso wie kinderaffine Apps, in denen es wenige Sicherheitseinstellungen gibt.
An Schulen oder anderen Einrichtungen treten außerdem Konflikte rund um das Thema Sexting auf. Freizügige und intime Fotos an die Partner*in zu versenden, ist gelebter Alltag in Beziehungen – nicht nur unter Jugendlichen. Werden Bilder allerdings ohne Einverständnis weitergeleitet oder gar erpresst, wird „Sexting“ zu sexualisierter Gewalt, also einer Straftat.
Im Seminar werden nach einer Einführung in digitale Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen, die Themen sexualisierte Grenzverletzungen, Cybergrooming und Sexting besprochen. Anschließend werden einige Methoden zur Präventionsarbeit vorgestellt sowie mögliche rechtliche Schritte bei strafrelevantem Verhalten.
Referentin: Silke Knabenschuh Fachreferentin Jugendmedienschutz/ Prävention sexualisierte Gewalt