Wacken. (ip) Der Schlamm verwandelt sich langsam in eine zähe, kleisterartige Masse, in der die Gummistiefel gern mal steckenbleiben. Egal. Wenn gerade mal die Sonne scheint, die Bands auf den Bühnen alles geben und die Metal-Heads davor ebenfalls, ist es fast wie immer. Das stellt auch das Team der Festival-Seelsorge fest. Auch bei diesem nassen, eingeschränkten und besonderen WOA 2023 sind die 20 Seelsorger und Seelsorgerinnen für die da, bei denen es gerade nicht so gut läuft. „Die Sorgen und Nöte sind eigentlich ähnlich wie in den vergangenen Jahren, “, meint Landesjugendpastorin Annika Woydack. „An den ersten Tagen waren einige nach der langen und strapaziösen Anreise dünnhäutiger als sonst.“ Es sei beeindruckend, wie die Leute vor Ort und im Umkreis sich bemüht hätten, wegen des Anreisestopps und der Regenmassen zu helfen und zu trösten, so Annika Woydack.
Wegen des matschigen Geländes war es zeitweise zwar nicht so einfach, in das Zelt mit dem Banner „Let‘s Talk! Counceling – Seelsorge“ zu kommen. Die Feldschicht, die in den gut erkennbaren hellblauen Westen über das Gelände geht - diesmal eher stapft - ist 2023 dafür umso wichtiger, und zudem klappt die Zusammenarbeit mit dem Sani-Zelt nebenan sehr gut, so dass Personen mit Betreuungsbedarf auch bei diesem Ausnahme-WOA professionell und sorgsam geholfen werden kann. Beim WOA 2022, dem ersten Jahr nach der Corona-Pause, hatte es mit rund 350 Gesprächen deutlich mehr Bedarf gegeben. Mit ungefähr 240 Kontakten ist es diesmal von der Anzahl her ein Jahr, das an die Zahlen in der Zeit vor der Corona-Pandemie anknüpft.
Und die allermeisten, die es auf das Gelände geschafft haben, wollten einfach feiern und lassen sich vom klebrigen Schlamm, durchweichten Zelten, gesperrten Plätzen und Verkehrschaos nicht stören: Wackööööööön!